Liebe Leserinnen und Leser,
mit unserem heutigen Newsletter möchten wir Sie wieder auf das Thema „Nachhaltigkeit“ aufmerksam machen.
Durch den gesellschaftlichen Wandel richtet sich das Augenmerk der Gesellschaft immer stärker auf die Aspekte der Nachhaltigkeit, die in allen Bereichen der Öffentlichkeit eine immer größere Bedeutung erlangt.
So müssen sich die Unternehmen zukünftig auch bei Kreditanträgen bei den Banken auf die Aspekte der Nachhaltigkeit vorbereiten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat hierzu im Jahr 2020 den „Leitfaden zu Klima- und Umweltrisiken“ für die europäischen Banken veröffentlicht.
In diesem Leitfaden werden die Banken angehalten, bei der Kreditvergabe zu prüfen, ob die Unternehmen die Risiken des Klimawandels und der Umweltrisiken zu prüfen und zu dokumentieren.
Nachfolgend führen wir verschiedene Kapitel aus diesem Leitfaden auf, damit Sie sich besser auf die Fragen der Banken vorbereiten können.
In unserem Newsletter Nummer 003 haben wir Sie über das Kapitel Überblick über die aufsichtlichen Erwartungen der EZB informiert.
Nachfolgend führen wir Kapitel Praxisbeispiele aus diesem Leitfaden auf, damit Sie sich besser auf die Fragen der Banken vorbereiten können.

Praxisbeispiel: Klima- und umweltbezogene KPIs
Die EZB hat ein Institut beobachtet, das die folgenden klima- und umweltbezogenen KPIs in seinen strategischen Rahmen integriert hat: a) den CO2-Fußabdruck seiner Vermögenswerte, b) den durchschnittlichen Energieausweis seiner Immobilienkreditportfolios und c) die Anzahl der Immobilien, deren Energieausweise sich dank der Finanzierung des Instituts verbessert hat. Durch die Aufnahme der KPIs will das Institut seine Strategie zur Verringerung der Exposition gegenüber Transitionsrisiken messbar machen. Zusätzlich zu diesen KPIs prüft das Institut die Stressresistenz seines Portfolios mithilfe eines klimabezogenen Stressszenarios. Das Ergebnis dieses Szenarios wird anhand der negativen makroökonomischen Effekte definiert. Diese können wiederum als Indikator für die Steuerung seiner strategischen Portfolioentscheidungen im Zeitverlauf verwendet werden. Sowohl die KPIs als auch die Ergebnisse der Szenarioanalyse untermauern den strategischen Ansatz der Bank in Bezug auf Risiken, die sich aus dem Klimawandel und aus anderen ökologischen Entwicklungen ergeben. Die Kennzahlen werden auf die Geschäftsfeldebene (z. B. das Privatkundengeschäft, Private Banking, Commercial Banking und Corporate Banking) angewandt. Für jede Kennzahl wird der jeweilige Zeithorizont festgelegt und der Fortschritt gegenüber einem Basisjahr gemessen.